Glossar
Was bedeutet eigentlich...
Alphas
Mit Alphas bezeichnet man bei Keycaps die Gruppe der Tasten in der Mitte der Tastatur die primär die Buchstaben enthalten sowie am rechten Rand je nach Layout noch Umlaute oder Sonderzeichen.
Artisan(s)
Unter Artisan versteht man eine kunstvoll gefertigte Keycap. Diesen fehlt die gängige Tastenbeschriftung und oftmals werden eigene Formen anstatt bestimmter Profile verwendet.
Bei Keycap Archivist werden Informationen zu Künstlern und denen von ihnen erstellen Keycaps gesammelt.
Clicky Switches
Bei clicky Switches handelt es sich um eine der drei Grundarten von Switches (neben linear und taktil). Bei clicky Switches hat man wie bei taktilen Switches auch einen Widerstand in der Mitte des Tastendrucks der überwundern werden muss beim herunterdrücken, jedoch ist dieser nicht nur haptisch sondern auch deutlich hörbar. Hierfür wird je nach Switch entweder klassischerweiße ein click jacket (bekannt aus Cherry MX Blue) verwendet was ein kleiner Plastikrahmen um den Stem ist der durch eine Feder auf den Boden des Housings geschossen wird, oder neuerdings eine click bar (bspw. Kailh BOX) was ein kleiner Metallstreifen ist welcher beim herunterdrücken des Stems angeschnickt wird.
Daily Driver
Hiermit ist das Keyboard gemeint dass man im täglichen Einsatz hat bzw. am meisten benutzt.
Endgame Keyboard
Mit Endgame spricht man meistens über sein absolutes Wunschkeyboard was man gerne hätte.
Firmware
Eine Firmware wandelt einen Tastendruck in vom Computer verwertbare Informationen um. Eine Firmware kann für weitere Dinge, bspw. Leuchteffekt, zuständig sein.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Firmware.
Frankenswitches
Bei einem Frankenswitch zerlegt man mehrere verschiedene Typen von Switches und kombiniert diesen zu einem neuen. Da fast alle gängigen Switche auf dem Markt "MX Style" sind, lässt sich eigentlich fast alles miteinander kombinieren. Ein Frankenswitch kann entweder rein ästhetische Gründe haben, man kann jedoch durch austauschen von Stem und Spring auch die grundlegenden mechanischen Eigenschaften oder sein Soundprofil verändern und einen gänzlich neuen Switch kreiren. Ein Beispiel hierfür wäre der "Ergoclear": Der MX Clear hat einen sehr beliebten taktilen Bump, jedoch ist er den meisten Menschen die Feder deutlich zu hart weswegen sie die Feder aus bspw. einem MX Brown nehmen und so die schöne taktilität des MX Clear mit einer schwächeren Feder kombiniern um ihn angenehmer tippbar zu machen.
Group Buy (GB)
Mit Group Buy bezeichnet man die begrenzte Möglichkeit die Herstellung eines Produktes zu unterstützen.
Der Ablauf einen Group Buys umfasst unterschiedliche Phasen, oftmals steht am Anfang ein Interest Check.
Housing
Das Gehäuse eines Switches wird als Housing bezeichnet und besteht aus einer Ober- und einer Unterseite die als Top housing und Bottom housing bezeichnet werden.
Interest Check (IC)
Bei einem Interest Check wird das Interesse an einer Produktidee geprüft.
Einem erfolgreichen IC folgt in der Regel ein Group Buy.
Keycap
Mit Keycap bezeichnet man die Kappe, welche auf einem Switch steckt. Keycaps sind in der Regel aus Plastik. Keycaps haben unterschiedliche Profile.
Eine besondere Form von Keycaps bilden Artisans.
Keymap
Eine Keymap steuert bei welchem Tastendruck welches Zeichen vom Computer interpretiert wird. Diese ist unabhängig von der physikalischen Tastenanordnung und von der Beschriftung der Keycap.
Layer
Mit Layer bezeichnet man die verschiedenen Funktionen die ein Switch haben kann je nach dem welchen Modifier man drückt. Der erste Layer wäre zum Beispiel das Verhalten das die Taste mit dem "e" beim drücken ein kleines "e" produziert. Drückt man jetzt zusätzlich noch Shift landet man in einem anderen Layer und die gleiche Taste erzeugt ein großes E. Drückt man jetzt AltGr zusammen mit der Taste erscheint ein €. Wenn man jetzt auf seinem Keyboard QMK installiert hat, könnte man noch viele weiter Funktionen auf jede Beliebige Taste legen. Durch diese vielen Layer und das mehrfachbelegen von Tasten ist es möglich auf kleinen Tastaturen zu tippen indem man die benötigten Tasten einfach auf verschiedene Layer auslagert und so Platz spart.
Layout
Mit Layout bezeichnet man in der Regel zwei Dinge:
- Die physikalische Tastenanordnung auf einem Keyboard. Gängige Layouts sind staggered und ortholinear.
- Die softwareseitige Tastenzuordnung, die Keymap.
Lineare Switches
Bei linearen Switches handelt es sich um eine der drei Grundarten von Switches (neben taktil und clicky). Hier ändert sich die benötigte Kraft beim herunterdrücken nicht sonder bleibt linear aber man hat auch kein Feedback an welchem Punkt der Switch auf seinem Weg nach unten ausgelöst hat und der Tastendruck registriert wurde.
Lubing
Beim Lubing zerlegt man jeden einzelnen Switch in seine Bestandteile und trägt eine kleine Menge Schmiermittel (bspw. Krytox) auf alle Teile auf die sich berühren und verringert damit die Reibung um ein noch weicheres Tippgefühl und einen anderen Sound zu erzeugen. Kombiniert wird das Lubing meist mit dem Montieren von Switch Films da der Switch ja eh schon offen ist und so beides in einem Arbeitsgang erledigt werden kann.
Macropad
Ein Macropad ist im Prinzip eine eigene sehr kleine Tastatur auf der man Macrotasten, Mediakeys und sonstige Spezialtasten kann. Macropads bewegen sich meist zwischen 4 und 16 Tasten und haben manchmal auchnoch Drehencoder mit dem beispielsweise die Lautstärke geregelt werden kann.
Minimum Order Quantity (MOQ)
MOQ ist die Abkürzung für Minimum Order Quantity, also die Mindestbestellmenge. MOQs werden meist als Teil eines Group Buys von Herstellern vorgegeben, ohne deren Erreichen sich die Herstellung nicht wirtschaftlich oder nicht zum vereinbarten Preis lohnt.
Modifier Tasten
Modifier sind wie der Name schon sagt Tasten, welche das Verhalten von anderen Tasten beeinflussen. Das wohl bekannteste Beispiel hierfür wäre die Shift-Taste die dafür sorgt dass während man sie drückt Großbuchstaben schreibt. Modifier können entweder einen Effekt haben während man sie drückt (bspw: Shift) oder einen Zustand ein- und ausschalten (bspw: Capslock).
Wenn man über Keycap Sets spricht, bezeichnet man mit dem Begriff Modifier meist jedoch alle Tasten die sich rund um die Buchstaben (Alphas) ansiedeln. Also auch zum Beispiel Strg,Alt,Enter und Backspace.
Ortholineares Layout
Bei einem ortholinearen Layout sind die Tasten vertikal geradlinig angeordnet. Manche Tastaturen haben darüber hinaus eine horizontal geradlinige Anordnung, so dass sich ein Gitter ergibt.
Tastaturen mit einer ortholinearen Anordnung werden auch als Orthos bezeichnet.
Das Gegenteil dieses Layouts ist das staggered Layout.
PCB
Das PCB oder auf deutsch Platine ist das tragende Element in der Mitte jeder tastatur das alle elektrischen Bauteile miterinander verbindet. Auf ihr befindet sich der Controller und der USB Port sowie alle Leiterbahnen die die Switche miterinander verbinden und ein elektrisches Signal herstellen.
PCB mount
Bezeichnet das Verfahren wenn Switches und/oder Stabilizer direkt auf das PCB, also auf die Platine montiert werden. Das ist meistens der bessere Weg da hier die Komponenten stabiler montiert werden können. Die Alternative hierzu ist Plate mount.
Plate
Die Plate ist in manches Keyboards eine Platte oberhalb des PCB in die alle Switches eingeclippt werden. Hierdurch erhält man zusätzliche Stabilität und je nach Material der Plate (gängig hier sind bspw. Aluminium, Messing oder Polycarbonat) auch ein anderes Soundprofil.
Plate mount
Bezeichnet das Verfahren wenn Switches und/oder Stabilizer in der Plate montiert werden. Die Alternative hierzu wäre PCB Mount.
Profil
Ein Profil bezeichnet die Form einer Keycap. Gängige Profile sind Cherry, OEM, SA, XDA, DSA und DSS.
Proxy
Ein Proxy ist ein oftmals geografisch zugeordneter Wiederverkäufer, der sich um Import und Weiterversand von Produkten kümmert. Proxies kommen oft während GBs zum Einsatz. Viele davon sind Vendors.
Prozentuale Größen
Oft liest man in der Szene von 40%, 65%, TKL und 100%. Diese Angaben beziehen sich auf die Größe des Keyboards bzw. wieviele Tasten es besitzt. Ein "normales" Keyboard wie die meisten es kennen wäre 100% und enthält je nach Layout meist 104 Tasten. Lässt man den Nummernblock weg, hat man das Format TKL oder 85% (= Tenkeyless = Ohne Zehnerblock) mit meist 87 Tasten. Lässt man die Anzahl der Tasten nun fast gleich und schiebt einfach nur alles kompakter zusammen landet man beim 75% Layout. Sowohl Fullsize/100% als auch TKL sind noch gängige Formate und man bekommt es von vielen Herstellern angeboten. Wenn es kleiner wird, wandert man immer weiter in Nerdecke und wird nichtsmehr von Logitech oder Razor finden weil einfach die große Masse mit solch kleinen Keyboards nicht klarkommt und daher der Massenmarkt fehlt. Der nächste Schritt wäre die F-Tasten (Meist F1 bis F12) wegzulassen. Auch hierrauf können noch die meisten verzichten und man landet beim 65% Layout. Nächste Verschlankung wäre rechts die Pfeiltasten und den Block mit Home/Ende/Pos1/etc wegzulassen. Ohne diese Tasten landet man beim 60% Layout mit meist 61 Tasten. Jetzt hat man nurnoch Buchstaben, Modifier und Zahlen. Das kleinste noch gängige Format nennt sich 40% und streicht dann auchnoch die Zahlenreihe. Jetzt hat man wirklich nurnoch die Buchstaben und die meisten Modifier, was manchen tatsächlich als Daily Driver ausreicht. Alles darunter sind meist nurnoch Spaßlayouts (30%) oder eigentlich nurnoch ein Macropad
Rubberdome
Im gegensatz zu mechanischen Tastaturen arbeiten die meisten gängigen Tastaturen die man so kennt und die die meisten von euch täglich benutzen mit der Rubberdome Technik. Hierbei befindet sich im Switch keine Metallfeder sondern eine kleine Kuppel aus Gummi (daher der Name Rubberdome) die den Widerstand beim Tippen erzeugt. Diese Gummikuppel berührt dann beim Herrunterdrücken die Platine und löst so den eigentlichen Tastendruck aus. Der Grund wieso die meisten Menschen zu mechanischen Tastaturen wechseln ist dass diese Gummikuppel ein sehr schawmmiges Tippgefühl erzeugt und keinen sauberen Druckpunkt hat der erkennen lässt dass die Taste gedrückt wurde.
Split Keyboard
Ein Split Keybord ist eine Tastatur, welche in mehrere Teile geteilt ist. Oftmals gibt es eine linke und eine rechte Seite, für jede Hand eine.
Ein großer Fokus bei Split Keyboards ist Ergonomie. Daher verwenden viele dieser Tastaturen ortholineare Layouts.
Spring
Eine Spring ist eine kleine Metallfeder wie man sie auch aus Kugelschreibern kennt und drückt von unten gegen den Stem. Die Spring ist dafür verantwortlich wieviel Auslösekraft ein Switch hat.
Stabilizer
Für alle Tasten mit einer Breite von 2U oder mehr benötigt man sogenannte Stabilizer. Diese dienen dazu den Keycap zu stabilisieren damit er nicht kippt, wenn man ihn am Rand tippt. Stabilizer bestehen aus zwei kleinen Schlitten die an der Oberseite einen Stem haben und auf der Unterseite durch einen langen Draht miteinander verbunden werden. Dadurch hebt und senkt sich der Switch gleichmäßig über die volle Länge. Genau wie einen Switch kann man auch die Stabilizer luben um Reibung zu verringern und den Sound zu verbessern.
Staggered Layout
Bei einem staggered Layout werden die Reihen versetzt (englisch: staggered) zueinander angeordnet. Dies ist das gängiste Tastaturlayout, welches die meisten Menschen kennen.
Das Gegenteil dieses Layouts ist das ortholineare Layout.
Stem
Der Stem ist der bewegliche Teil des Switches der oben herrausschaut und auf den der Keycap gesteckt wird.
Switch
Ein Switches ist das Bauteil, welches vom Anwender gedrückt werden kann, um einen Tastendruck auszulösen. Er besteht aus einem Housing welches die Spring und den Stem enthalten. Auf dem Stem steckt in der Regel eine Keycap.
Switch Films
Switch Films sind ein kleines, sehr dünnes Stück Plastik mit einer Dicke von meist 0,1 oder 0,15mm welches zwischen Top und Bottom Housing montiert wird um kleine Tolleranzen bei der Produktion auszugleichen. Dadurch sitzen Top und Bottom stabiler zusammen und man hat weniger Spiel im Switch was sich auf Sound und Tippgefühl auswirken kann.
Taktile Switches
Bei taktilen Switches handelt es sich um eine der drei Grundarten von Switches (neben linear und clicky). Bei taktilen Switchen hat man ungefähr in der Mitte des Tastendrucks einen spürbaren Widerstand den man mit ein bisschen mehr Kraft überwinden muss bevor der Switch auslöst. Daher werden hier meist auch zwei Gewichte angegeben: Die actuationforce die man benötigt um den Bump zu überwinden sowie die bottom out force die man danach noch braucht um den Switch komplett durchzudrücken.
Topre
Topre Switches sind ein Produkt der gleichnamigen japanischen Firma welche seit 1983 Keyboards baut. Im ersten Moment ähnelt ein Topre Switch dem Aufbau von Rubberdome Tasten, hat aber jedoch ein paar kleine Unterschiede und auch ein vollkommen anderes Schreibgefühl. Unter der Gummikappe befindet sich bei Topre Schaltern zusätzlich noch eine Feder und die Schalter arbeiten im Gegensatz zu klassischen Rubberdome nicht über den direkten Berührungskontakt auf der Platine, sondern elektrostatisch kapazitiv. Ob das jetzt besser oder schlechter ist, ist ein Streitthema in der Szene. Für manche ist das nur ein überteuerter Rubberdome Switch, für andere das beste was man aktuell kaufen kann.
U Maßeinheit
Die Breit von Tasten wird in U angegeben. Die normalen Buchstaben- und Zahlentasten haben eine Breite von 1U. Alle anderen Tasten auf dem Keyboard sind dann in Relation dazu ein Vielfaches in der Breite was jedoch sehr stark vom Layout abhängig ist. In einem normalen deutschen ISO Layout findet man beispielsweise folgende Größen:
- 1,25U: Linkes Shift, Strg, Alt, Windows, AltGr
- 1,5U: Tab
- 1,75U: CapsLock
- 2U: Backspace
- 2,75U: Rechtes Shift
- 6,25U: Leertaste
Vendor
Ein Vendor ist ein Verkäufer, und betreibt in der Regel einen Shop für Endkunden.